Der italo-österreichische Bariton Andrea Martin studierte an der Wiener Musik-Universität.
Nach einem Intermezzo als Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper übersiedelte er nach Rom, um seine musikalische Ausbildung bei Gianna Pederzini an der dortigen Accademia Nazionale di Santa Cecilia fortzusetzen. Zudem nahm er an einer Reihe von Meisterkursen bei international renommierten Künstlerpersönlichkeiten wie Hans Hotter, Giuseppe Taddei und Walter Berry teil.
1982 gab er in der Partie des Corrado in Donizettis ‚Maria di Rudenz‘ am venezianischen Teatro La Fenice sein gefeiertes Bühnendebüt, welches schnell weitere Engagements an anderen renommierten Opernhäusern in Italien nach sich zog, u.a. am Teatro dell’Opera di Roma, dem Teatro Filarmonico in Verona, dem Teatro San Carlo in Neapel, dem Teatro Bellini in Catania, dem Teatro Verdi in Triest und dem Teatro Massimo in Palermo.
Als international gefragter Vertreter seines Stimmfachs hat Andrea Martin seitdem an vielen europäischen Opernhäusern und in führenden Konzertsälen wie dem Teatro Sao Carlos in Lissabon, dem Liceu in Barcelona, dem Pariser Théâtre des Champs-Elysées, dem Prager Nationaltheater, dem Wiener Musikverein und Konzerthaus, der Suntory Hall in Tokyo, dem Athener Megaron oder dem Münchner Prinzregententheater gastiert.
Zudem war er wiederholt bei namhaften Musikfestivals wie den Opernfestspielen in Ravenna und Macerata, den Wiener Festwochen, dem Festival dei due mondi in Spoleto, den Wiesbadener Maifestspielen oder den Tiroler Festspielen in herausragenden Partien seines Fachs zu erleben.
Neben seiner regen Opern- und Konzerttätigkeit in Europa hat Martin als bekennender Kosmopolit auch eine Reihe von Tourneen nach Nord- und Südamerika, Japan und Taiwan unternommen. Dabei hat er mit vielen namhaften Dirigenten wie Georges Prêtre, Gabriele Ferro, Alberto Zedda, Gianluigi Gelmetti, Gustav Kuhn, Alain Lombard oder Eliahu Inbal zusammengearbeitet.
Vom Publikum wird Andrea Martin weltweit nicht nur wegen seines kernigen und farbenreichen Baritons geschätzt, sondern auch aufgrund seiner außerordentlichen Bühnenpräsenz und Spielfreude. Über alle Fachgrenzen hinweg begeistert der Künstler gleichermaßen im deutschen wie im italienischen Repertoire und ist als stilsicherer Mozart-Interpret international ebenso gefragt wie in den großen Verdi-Partien wie Rigoletto, Falstaff, Macbeth, Nabucco oder Simon Boccanegra. Aber auch als Wagner- und Strauss-Sänger ist Martin überaus erfolgreich, hier zählen Alberich, der Herzog in ‚Guntram‘ und der Musiklehrer in ‚Ariadne auf Naxos‘ zu seinen bevorzugten Partien.
Zu den jüngsten Höhepunkten seiner Karriere gehören neben Konzerttourneen nach Caracas, Guatemala und Israel („Shakespeare in Music – Verdi“) Neuinszenierungen von ‚Götterdämmerung‘ am Teatro Verdi in Triest und ‚Ariadne auf Naxos‘ am Teatro San Carlo in Neapel sowie von Manfred Trojahns ‚Enrico‘ am Opernhaus Graz und Richard Strauss‘ ‚Guntram‘ am Teatro Massimo Bellini in Catania.
Andrea Martin hat an zahlreichen Fernseh- und Rundfunkübertragungen mitgewirkt und eine Reihe von vielbeachteten CD-Einspielungen vorgelegt, darunter Wagners gesamten ‚Ring‘-Zyklus sowie mehrere selten gespielte Opern von Keiser, Salieri und Donizetti.
Konzerte:
19. Juni 2005 | Salieri, A. / „Falstaff“ (Sir John Falstaff)
30. November 2005 | Salieri, A. / „La Grotta di Trofonio“ (Aristone)